Am 14.06.23 fand in der Cafeteria der Gemeinde am Schillerplatz die diesjährige Mitgliederversammlung der Tafel Alzey e.V. statt. Mitglieder sind die sieben Trägerorganisationen der Tafel: die Kirchen und ihre beiden Wohlfahrtsverbände.
Die Vorsitzende Sigrid Kormannshaus begrüßte die Vertreter der Träger. Zunächst standen der Finanzbericht und der Jahresabschluss im Focus, den die Kassenwartin, Birgit Becker, vorbereitet hatte. Sehr positiv wirkte sich die vielfältige Unterstützung durch Firmen und Einzelpersonen aus. So waren aufgeschobene Anschaffungen für den Tafel-Alltag möglich, aber auch der Zukauf von haltbaren Lebensmitteln, um Engpässe an manchen Tagen aufzufangen. Eine große Hilfe sei auch die kontinuierliche Unterstützung z.B. durch Dienstleistungen. Seit vielen Jahren übernimmt ein Alzeyer Unternehmen zur Fahrzeugaufbereitung die Reinigung der Tafel-Fahrzeige. Eberhard Bürgers als einer der Kassenprüfer, bescheinigte die ordnungsgemäße Haushaltsführung ohne Beanstandungen und beantragte die Entlastung von Kassenwartin und Vorstand.
Zahl der Mitarbeitenden stabilisiert sich bei annährend 100
Sodann berichtete die Leiterin der Tafel, Bianca Schneeweiß, über die Entwicklung der Tafel. 25 Ehrenamtliche konnten im vergangenen Jahr neu eingearbeitet werden. Die Zahl der Mitarbeiter stieg damit auf 93. 13 Ehrenamtliche sind leider aktuell nicht aktiv und/oder krank, stellte Schneeweiß bedauernd fest.
Kundenanstieg und große Vielfalt der Nationen
Durch den Krieg in der Ukraine hat sich die Zahl der Nutzer der Tafel stark erhöht. Fast 250 Ukrainer, davon 79 Kinder und Jugendliche, kamen neu dazu. Inzwischen nutzen ca. 1.000 Menschen aus 28 Nationen regelmäßig das Angebot der Tafel.
Herausforderungen für die Organisation/ Hilfe an der Belastungsgrenze
Der Anstieg der Kunden von ca. 200 in der Woche auf fast 400 brachte mehrfache organisatorische Herausforderungen mit, sagte Schneeweiß. Der gestiegene Bedarf konnte durch die Akquise neuer Lieferanten aus dem weiteren Umkreis aufgefangen werden. So werden jetzt regelmäßig 20 Lieferanten, z.B. auch Märkte in Wörrstadt, Gau-Odernheim und Rheindürkheim angefahren. Das „Mehr“ an Lebensmittel müsse aber auch sortiert werden, so Schneeweiß. Zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Sortierung wurden notwendig, ebenso für die Ausgabe, wo sich jetzt täglich fünf Mitarbeitende engagieren und so einen reibungslosen Ablauf gewährleisten. Regelmäßig werden heute 80 Haushalte je Ausgabentag bedient. Schneeweiß hob den großen Einsatz der Ehrenamtlichen hervor. Angesichts der beengten Räumlichkeiten sei dies eine große Leistung.
Gesucht: ein neues angemessenes und finanzierbares Gebäude für die Tafel
Das Arbeiten an der Belastungsgrenze zeige noch dringlicher, dass wir neue Räume brauchen, stellte die Vorsitzende Kormannshaus heraus. Seit längerem sei der Vorstand auf der Suche nach einem neuen Standort. Die bauliche Situation, auch verschärft durch den Brand im Nachbarhaus, sei desolat. Aktuell vorrangiges Ziel sei deshalb, perspektivisch neue Räumlichkeiten für die Tafel zu finden, die der Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden z.B. keine Treppen einerseits und auch dem Sichtschutzbedürfnis der Kunden gerecht werden. „Unser jetziges Domizil in der Friedrichstraße wurde verkauft. Die neuen Räume müssen unseren Kunden und Mitarbeitenden gerecht werden und für uns bezahlbar sein!“, so Kormannshaus.